Damen-Weltrekord beim Sri Chinmoy 3100-Meilen-Lauf um drei Tage verbessert
Von Antaranga Gressenich
20. Oktober 2023
Die Taiwanesin Tsai Wen-Ya stellte beim Sri Chinmoy Self-Transcendence 3100 Mile Race in New York mit 45 Tagen, 12 Stunden, 28 Minuten und 44 Sekunden einen bemerkenswerten neuen Weltrekord bei den Damen auf. Die 53-jährige Floristen aus Taichung City übertraf damit die vorherige Weltbestzeit um über drei Tage. Sie überwand Übermüdung, andere körperliche Herausforderungen und war heftigen Regenfällen ausgesetzt. 2017 hatte Kaneenika Janakova (47) aus der Slowakei den Weltrekord in 48 Tagen +14 Std., 24 Min und 10 Sek. erzielt. Tsai Wen-Ya bewältigte nach der Siegeszeremonie 5,000 km in 45 Tagen+14:56:42. Tsai Wen-Yas Landsmann Wei-Ming Lo (59) legte die Distanz dreieinhalb Stunden vorher zurück und stellte damit einen asiatischen Rekord bei den Männern auf.
Die 27. Ausgabe des Sri Chinmoy Self-Transcendence 3100 Mile Race fand vom 30. August bis 20. Oktober statt. Die Teilnehmer haben 52 Tage Zeit, um die Distanz zu bewältigen, und müssen täglich im Durschschnitt 96 km (59.6 miles) zurücklegen - mehr als 2 Marathons. Das ergibt eine Gesamtzahl von 118 Marathons in Folge. Die Läufer starten um 6 Uhr morgens und können maximal bis Mitternacht laufen. Das Rennen findet auf einem 883 m (0,5488 Meilen) langen Rundkurs um die Thomas A. Edison Career and Technical Education High School im New Yorker Stadtteil Queens statt. Der 3100-Meilen-Lauf (4989 km) wird als der „Mount Everest des Ultralaufens“ bezeichnet. Allerdings bewältigten in 27 Jahren nur 54 Ultraläufer einen 3100-Meilen-Lauf, während über 4000 Bergsteiger in 70 Jahren den Gipfel des Mt. Everest erreichten.
9 Männer und 5 Frauen aus 11 Ländern nahmen am diesjährigen längsten zertifizierten Straßenlauf der Welt teil. Der in Zürich lebende Italiener Andrea Marcato (41) erreichte in 43 days+13 Std.:33 Min:23 Sek. – die Ziellinie zum vierten Mal in Folge als erster. Nach den beiden Taiwanesen steht Vasu Duzhiy (57) aus St. Petersburg in Russland mit 49 Tagen+15:36:01 auf Platz vier gefolgt von Mahasatya Janczak (48) aus Lublin in Polen mit 50 Tagen+10:30:41. Harita Davies (48) aus Neuseeland bewältigte die Distanz zum vierten Mal - diesmal in 51 Tagen +16:43:11. Acht Läufern Läufern gelang es nicht die Strecke im dem vorgegebenen Zeitlimit zurückzulegen.
Der 3100-Meilen-Lauf wurde 1997 von dem in Indien geborenen spirituellen Lehrer, Sportler und Musiker Sri Chinmoy initiiert. Sri Chinmoy (1931-2007) nahm selbst an vielen Marathons und Ultraläufen teil und inspirierte auch seine talentierten Schüler dazu. Er beschrieb den Nutzen eines mehrtägigen Rennens wie folgt: „Selbsttranszendenz ist das Einzige, was ein Mensch braucht, um wirklich glücklich zu sein. Deshalb helfen diese Läufe den Läufern ungemein, obwohl sie äußerlich so viel Leid ertragen müssen. Am Ende, wenn das Rennen vorbei ist, haben sie das Gefühl, etwas sehr Bedeutendes erreicht zu haben.“
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Peace Run kommt 2022 nach Deutschland
Von Jwalanta Voelckner
1. Mai 2022
Der Sri Chinmoy Oneness-Home Peace Run ist ein globaler Fackellauf, der jedem Menschen auf der Welt die Möglichkeit bietet, seine Sehnsucht nach Frieden auszudrücken.
Seit seiner Gründung im Jahr 1987 hat der Lauf fast jedes Land der Erde besucht - über 150 Nationen und Territorien - und das Leben von Millionen von Menschen berührt.
2022 wird der Peace Run auch wieder in Deutschland sein. Am 1. Mai hat ein Frauen Team schon mal am Halbmarathon in Heidelberg teilgenommen.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich am Peace Run zu beteiligen - du musst kein Läufer sein! Du kannst deine Sehnsucht nach Frieden auf so viele Arten einbringen: natürlich durch Laufen, aber auch durch den Einsatz deiner künstlerischen, kreativen oder organisatorischen Fähigkeiten. Gerne besucht das Team auch Deine Schule, Sportverein oder Gemeine.
Am besten besuche einfach mal die Peace Run Website und finde heraus was alles möglich ist. Wir freuen uns über Deine Kontaktaufnahme!
Der 3. Oktober war ein lauftechnisch erfolgreiches Wochenende für die Läufer des Sri Chinmoy Marathon Teams.
Beim Gelita Trailmarathon in Heidelberg belegt Ankurika Hammerl den Gesamtrang 7. Platz bei den Damen.
Bei perfektem Laufwetter waren beim 6-Stunden Laufs des SV Schindegg 6 Jungs und eine Dame zugange. In der Teamwertung erklomm das aus Pataka Spacek, Vilo Seged'a und Vladimír Lepič bestehende Team den ersten Rang mit 75,084km. In der Einzelwertung wurden die Plätze 5, 8 und 12 von Apaguha Veselý, Marc Jwalanta Voelckner und Milan Javornický belegt.
Suparna Ute Pustogowa siegte in ihrer Altersklasse mit 48,7km, belegte Gesamtrang 3 und durfte sich über einen Pokal freuen.
Starke Leistung, Leute.
Alles Gute und schnelle Erholung!
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Highlights vom 3100-Meilen-Lauf im Jahr 2020
Von Antaranga Gressenich
4. November 2020
Die 2020er-Ausgabe des Sri Chinmoy Self-Transcendence Race fand in Salzburg, Österreich statt. Fünf Läufer versuchten die 3.100 Meilen (fast 5.000 km) zu bewältigen. Normalerweise findet das Rennen in New York, USA, statt, konnte aber aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr dort nicht stattfinden. Unerschrocken von den Herausforderungen, die die kurzfristige Organisation dieses epischen Rennens mit sich bringt, organisierte ein Team von Freiwilligen ein exzellentes Rennen auf einer malerischen 1km-Runde in Salzburg. Obwohl die Teilnehmerzahl auf fünf Läufer begrenzt war, benötigte die Veranstaltung die engagierte Unterstützung von Helfern, Köchen, Zählern und Streckenposten, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten. Veranstalter Priyavadin Reisecker, der in Salzburg das Cafe "The Heart of Joy" betreibt, sorgte dafür, dass der Lauf in der neuen Location diese einzigartige Veranstaltung anbieten konnte. Die Organisatoren und Läufer hatten auch mit einem der nassesten Herbstmonate seit Beginn der Aufzeichnungen und häufigem Regen zu kämpfen, was das Rennen während der 16 Stunden noch anspruchsvoller machte.
Das Herausragende an dem Wettlauf war die bemerkenswerte Leistung des Renndebütanten Andrea Marcato (38) aus Italien. Mit seiner Zeit von 43 Tagen, 12 Stunden und 7 Minuten ist er Teilnehmer, der je zum ersten Mal am 3100-Meilen-Lauf teilnahm. Zudem legte er die Strecke in der fünftschnellstes Zeit aller Zeiten zurück. Außerdem stellte er während seines Laufs mehrere italienische Distanzrekorde auf und liegt nun auf Platz fünf der Weltrangliste. Nach dem Zieleinlauf sagte er:
"Ich bin wirklich glücklich, dass ich im Grunde alle Distanzen zurückgelegt habe, die es auf der Welt gibt. Deshalb bin ich jetzt wirklich glücklich und zufrieden. Das Gefühl der tiefen Zufriedenheit, des inneren Friedens und der Freude, das ich einen ganzen Monat lang nach dem Beenden von 10-Tage-Läufen verspürte, motivierte mich, den längsten zertifizierten Straßenlauf der Welt zu laufen. Ein Gefühl, das ich nach 24-Stunden-Rennen nicht hatte."
Einige von Marcatos Statistiken können Sie in dieser Zusammenfassung hier sehen.
Zweiter wurde der Österreicher Ushika Muckenhumer (52), der zufälligerweise in der Nähe der Strecke wohnt. Er finishte mit einer persönlichen Bestzeit von 49 Tagen, 14 Stunden und 13 Minuten und wurde von seiner Familie und Freunden kräftig angefeuert. Besondere Unterstützung erhielt er während des Rennens auch vom österreichischen Bundespräsidenten, der den Läufern eine Botschaft mit guten Wünschen für ihre Selbstüberwindung schickte.
"Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie das ist, 52 Tage durchzulaufen. Ja, ich gehe gerne ein paar Stunden wandern. Aber 52 Tage zu laufen, 118 Marathons - unglaublich! Was für eine atemberaubende Ausdauerleistung! Mein Respekt ist Ihnen sicher. Ich wünsche allen teilnehmenden Athleten, besonders dem Salzburger Lokalmatador Hubert Muckenhumer, alles Gute, viel Erfolg und entsprechende Ausdauer für sicher extrem herausfordernden weiteren Lauftage."
Das 3100-Meilen-Rennen
Auf dem dritten Platz lag Nirbhasa Magee aus Irland. Es war Magees vierte Platzierung von vier Teilnahmen am Rennen - eine großartige Bilanz, die umso bemerkenswerter ist, da er während des Rennens krank war, was ihm ein verständliches Gefühl der Erschöpfung bescherte. Er kämpfte sich jedoch durch die Müdigkeit, ging mehrere Tage lang und war in der Lage am letzten Tag das Ziel zu erreichen, nachdem er im früheren Teil des Rennens einen Puffer angesammelt hatte.
Ananda-Lahari Zuscin (45) aus der Slowakei konnte das Rennen nicht in der vorgegebenen Zeit beenden, lief aber fröhlich 51 Tage lang und sammelte 2799,6 Meilen. Zuscin hat das Rennen bereits sechs Mal beendet und ist einer der häufigsten Teilnehmer. Er beeindruckt die Zuschauer mit seiner Fröhlichkeit und Entschlossenheit, egal wie schnell er laufen kann.
Milan Javornicky (46) aus der Tschechischen Republik war ein weiterer Teilnehmer, der den Lauf zum ersten Mal bewältigen wollte. Er vollbrachte seinen eigenen Kraftakt der Selbstüberwindung, indem er eine schmerzhafte Schienbeinentzündung überwand und 2.713,9 Meilen zurücklegte. Trotz seines offensichtlichen Unwohlseins während eines Großteils des Rennens war er entschlossen, weiterzumachen und so gut es ging zu laufen.
Alle fünf Läufer wurden auf ihre eigene Art und Weise dem Ideal der Selbsttranszendenz gerecht, das Sri Chinmoy zum Herzstück des Rennens gemacht hat.
"Ich habe kein festes Ziel; mein Ziel ist die Selbsttranszendenz. Ich versuche immer, über mich selbst hinauszuwachsen. Ich wetteifere nicht mit dem Rest der Welt. Ich wetteifere nur mit mir selbst, und ich versuche, ein besserer Mensch zu werden. Das ist mein höchstes Ziel."
- Sri Chinmoy
Sri Chinmoy, ein spiritueller Lehrer, war selbst ein bemerkenswerter Athlet, der mehrere Marathons und Ultramarathons lief. Er gründete 1996 das 3100-Meilen-Rennen als ultimativen Test für Läufer, um ihre eigenen physischen, mentalen und spirituellen Grenzen herauszufordern. In seiner Rede bei der ersten Preisverleihung am 2. August 1997 hatte Sri Chinmoy vor allem die weiterreichende Wirkung dieses besonderen Rennens zur Verbreitung von gutem Willen und friedlicher Energie im Sinn.
Sri Chinmoy beim 3100-Meilen-Rennen in NY
"Diese 3100 Meilen sind eine noch nie dagewesene Reise in unserem Weltfriedens-Manifestations-Traum. Weltfrieden kann nur entstehen, wenn wir mit Geduld und Ausdauer überflutet sind. Unendliche Geduld brauchen wir in unserem inneren Leben und Beharrlichkeit brauchen wir in unserem äußeren Leben.
Diese 3.100 Meilen erinnern uns an eine göttliche und höchste Realität: Wir können und müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um die Welt der Lethargie und des Unwillens, dynamisch zu sein, zu verändern. Den Unwillen lassen wir nicht hinter uns. Deshalb bleibt das Glücklichsein immer in weiter Ferne. Die Bereitschaft zu geben, die Bereitschaft etwas zu leisten, die Bereitschaft zu wachsen und zu leuchten, sollte die Botschaft unserer Seelen sein. Mit dem Segen unserer Seelen können und werden wir unser irdisches Leben erfüllen." - Sri Chinmoy
Lokale Unterstützung
Der Lauf zog auch viele Einheimische in ihren Bann, die sich daran gewöhnten, die Läufer und Helfer auf der Strecke zu sehen. Viele bemerkten, wie sie von den Läufern inspiriert wurden und wie der Lauf die Atmosphäre im Park spürbar beeinflusste.
'Seit Tagen fällt mir das Zelt auf, aber ich dachte, das halt eine der vielen Benefiz-Aktionen. Nun weiß ich die Daten, Fakten und Hintergründe. Man braucht seine Zeit, um das wirklich zu begreifen. Diese fünf Männer machen das Unmögliche möglich. Wir kommen jetzt jeden Tag her.'." (Berichterstattung Lokalpresse)
Die örtliche Kindergärtnerin Präauer wurde in der Lokalpresse mit den Worten zitiert:
"Seit Beginn des Rennes gibt es in unserem Viertel eine feine und noch viel deutlichere Veränderung des Lebensraumes. Das friedliche Miteinander wird täglich sichtbar. Wildfremde Menschen sprechen miteinander, schauen sich an, interessieren sich. Es ertönt (nie vorrangig oder störend) Musik auf echten Instrumenten, man sieht lächelnde Passanten, die Läufer, die über sich selbst hinauswachsen.
Es gibt hier eine neue Offenheit vieler, die diesen Park betreten und benutzen: Spaziergänger, Läufer, Radfahrer, Kinder und wieder Kinder, Hunde, Menschen vieler Nationalitäten und dazwischen die Athleten, die ihre Lebensausrichtung meditativ und aktiv dem Frieden widmen. Ich freue mich mit allen, die das erleben. Und ich freue mich für die vielen Kinder, die begeistert zuschauen und neue Vorbilder bekommen."(Artikel über den Lauf)
Über das Ereignis wurde in mehreren Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen in ganz Europa berichtet, darunter:
Sri Chinmoys Beträge zu Sport und Spiritualität erscheinen nun an interessanten Stellen
Von Antaranga Gressenich
9. September 2020
Wir vom Sri Chinmoy Marathon Team sind überzeugt, dass Sport mehr ist als immer nur im Wettbewerb stehen und die anderen Mitstreiter auszustechen. Nein, er kann wirklich eine Schlüsselrolle spielen, wenn es um die eigene Selbstentdeckung geht und die wahre Bedeutung des Lebens zu finden. Das ist die Einstellung, welche der Gründer unserer Organisation und der spirituelle Lehrer Sri Chinmoy viele Jahre praktizierte. Wir freuen uns sehr, wenn wir bemerken, dass die Leute vielerorts diese Philosophie wertschätzen. Hier stellen wir einige Beispiele vor:
1. Der Aufstieg der Ultralangläufer („The Rise of Ultrarunners“)
Dean Karnazes nannte dieses Buch das ultimative Buch zum Ultralauf heute, und es schaffte sogar den Sprung auf manche Liste als „Sportbuch des Jahres 2019“. Der Autor Adharanand Finn schrieb einmal einen guten Artikel im „Guardian“ über den bevorstehenden 24h-Lauf in London. Als Ergebnis seiner Forschungen zum Buch kam er im folgenden Jahr sogar, um selber teilzunehmen.
„Der Lauf übt eine eigenartige Faszination auf mich aus. Ich mag die Art, wie er das Alltägliche mit dem Abenteuerlichen verbindet. Wie die Leute grenzwertige Dinge wagen, nicht etwa im Himalaya oder im Dschungel, sondern auf einer Laufstrecke in Tooting im Süden von London. Es macht deutlich, dass wir nicht in die fernsten Winkel der Erde reisen müssen, um Abenteuer, Erleuchtung oder Verrücktheit zu erleben, oder wonach wir auch suchen... all das existiert überall um uns herum, wenn wir nur die Augen öffnen.“ (Zitat aus dem Buch)
Seine Geschichte zu diesem Lauf nimmt ein ganzes Kapitel ein (Kapitel 11, falls es dich interessiert). Sie ist auch sehr bewegend, weil sie schildert, wie er zu dem Punkt kommt aufzugeben und hier aber eine völlig neue Erfahrungsebene betritt. Und sie liefert auch eine berührende Beschreibung vieler außergewöhnlicher Menschen, die mit ihm den Lauf bestritten, inklusive einige über 70-Jährige. Das Buch reflektiert vieler seiner Ultralauf-Erfahrungen und öffnet gleichzeitig ein Fenster in diese seltsame und wunderbare Welt des Ultralaufens.
Am 10. Januar 2020 erforscht Matt Fitzgerald (Autor von Büchern wie „The Endurance Diet“ und „80/20 Running“) in einem Artikel von „Runner´s Tribe“ die Philosophie des berühmten Marathon- Läufers Eliud Kipchoge.
Auszug
„Mit Kipchoge hat es nichts Besonderes auf sich, was das betrifft. Für viele Athleten ist der Ausdauersport eine spirituelle Erfahrung. Es ist sogar fast unmöglich für eine spirituell aufgeschlossene Person, Ausdauersport nicht auch spirituell zu erleben. Das ist es ja, was spirituelle Lehrer wie Sri Chinmoy selbst Nichtsportlern empfehlen. (= ein aus Indien stammender Meditationsmeister, der im 20. Jh. in den USA bedeutenden Einfluss auf die Läuferwelt nahm)
„Das innere und das äußere Laufen ergänzen einander,“ schrieb Sri Chinmoy. „Für das äußere Laufen brauchen wir Disziplin. Ohne Disziplin können nirgendwo im Leben erfolgreich sein. Wenn wir das äußere Laufen pflegen, werden wir an das innere Laufen erinnert. …“
Eliud Kipchoge ist hauptsächlich für zweierlei Dinge bekannt: Gewinnen und Rekorde brechen. Von den 12 Marathons, die er gelaufen ist, hat er 11 gewonnen (und ist Zweiter bei jenem geworden, den er nicht gewinnen konnte). 2017 unternahm er den ersten Versuch, die Marathondistanz in weniger als 2 Stunden zurückzulegen, wobei er die Laufwelt damit schockierte, dass nur noch 25 Sekunden fehlten. Zwei Jahre später probierte er es erneut und war erfolgreich mit 1:59:40 über die berühmten 42 km. Während dieses Ergebnis nicht als offizieller Marathon-Weltrekord gilt, hält Kipchoge dennoch einen: er gewann 2018 den Berlin-Marathon mit 2:01:39.
Man könnte nun annehmen, dass Kipchoge besonders auf Zeiten und Trophäen aus ist, aber das ist er nicht. „Ich glaube an eine Philosophie, die besagt, dass Gewinnen nicht wirklich wichtig ist,“ meinte er 2016 in einer Rede in der Oxford Union. „Erfolgreich zu sein, ist auch nicht wichtig.“ Was für Kipchoge also wichtig ist, ist die Selbstmeisterschaft, für die das Laufen von Marathons sein Mittel der Wahl ist. „Nur wenn du diszipliniert bist, bist du frei im Leben,“ sagte er bei derselben Gelegenheit. „Wenn du nicht diszipliniert bist, bist du ein Sklave deiner Launen. Du bist ein Sklave deiner Leidenschaften.“
Wenn Eliud Kipchoge über das Laufen spricht, nicht nur bei diesem Anlass, sondern im allgemeinen, dann hört er sich eher nach einem spirituellen Führer an als nach irgendeiner Sportskanone. „Es ist besser dich selbst zu besiegen als tausend Schlachten zu gewinnen.“ Eine Aussage, die dem Buddha zugeschrieben wird. Ersetze „Schlachten“ mit „Marathons“ und man hat ein weiteres Kipchoge-Zitat.
Mit Kipchoge hat es nichts Besonderes auf sich, was das betrifft. Für viele Athleten ist der Ausdauersport eine spirituelle Erfahrung. Es ist sogar fast unmöglich für eine spirituell aufgeschlossene Person, Ausdauersport nicht auch spirituell zu erleben. Das ist es ja, was spirituelle Lehrer wie Sri Chinmoy selbst Nichtsportlern empfehlen. (= ein aus Indien stammender Meditationsmeister, der im 20. Jh. in den USA bedeutenden Einfluss auf die Laufwelt nahm)
„Das innere und das äußere Laufen ergänzen einander,“ schrieb Sri Chinmoy. „Für das äußere Laufen brauchen wir Disziplin. Ohne Disziplin können nirgendwo im Leben erfolgreich sein. Wenn wir das äußere Laufen pflegen, werden wir an das innere Laufen erinnert. …“
Mit der richtigen Einstellung kann jede Aktivität – sei es Essen, Gärtnern und was auch immer – zur spirituellen Übung werden. Ausdauerlaufen ist in diesem Punkt jedoch etwas Besonderes, da ihm der spirituelle Aspekt quasi innewohnt. Selbst Läufer, die nicht aus diesem Grunde mit dem Langstreckenlaufen beginnen, gelangen am Ende dorthin. Warum ist das so?
Neuere wissenschaftliche Studien geben uns eine Antwort auf diese Frage. Es ist für jeden Sportler offensichtlich, dass die Erfahrung eines extremen Ausdauerlaufes physisch und psychisch herausfordernd ist. In der Vergangenheit glaubten Sportwissenschaftler, dass die Grenzen, an welche die Sportler kamen, rein körperlicher Natur waren und die psychischen Herausforderungen, die mit diesen Grenzerfahrungen verbunden waren, lediglich Begleiterscheinungen. Sie glaubten, dass messbare Faktoren wie die Zunahme der Milchsäure in den Muskeln und die entleerten Glykogenspeicher die Athleten daran hinderten, schneller und weiter zu laufen. Mittlerweile wissen wir, dass das nicht stimmt. Während physische Grenzen existieren, setzen sie die Performance einfach unter Druck, aber sie begrenzen sie nicht direkt. Die Grenzen, welche die Athleten beim Laufen erleben, sind psychologischer Natur.
Der Unterschied zwischen einem Sprint und dem Ausdauerlaufen ist der, dass der schnellste Weg, vom Start zum Ziel zu kommen, darin liegt, eben nicht so schnell zu sein, wie man könnte. Kein Mensch ist körperlich fähig, mit 100% seines Einsatzes länger als 45s durchzuhalten. Deshalb müssen Sportler bei Ausdauerveranstaltungen Maß halten, was bedeutet, sich selbst auf ein Tempo zurückzunehmen, das sie über die gesamte Strecke durchhalten können. Und Maß halten wird bewusst getan, in einer Verbindung von Denken und Gespür.
Konkret ist das Maßhalten eine Art vorausschauender Prozess, wo die Athleten fortwährend einschätzen, welchen Einsatz sie vom Start bis zum Ziel leisten können und diesen immerzu dem jeweiligen Moment anpassen. Diese Einschätzung beruht auf ihrer gefühlten Leistung (in dem Sinne, wie der Sportler seine Leistung in Relation zum Maximum setzt), auf bisherigen Lauf- Erfahrungen und dem bewussten Wissen um die verbleibende Distanz bzw. Zeit. Indem er sich auf diese Erkenntnisse und Wahrnehmungen verlässt, versucht der Athlet a) zu verhindern, dass er vor dem Ziel die Erschöpfungsgrenze erreicht und b) das Ziel zu erreichen, bevor die Erschöpfung einsetzt.
Es ist wichtig zu betonen, dass, wenn sich die Sportler verkalkulieren und die Erschöpfung erreichen, es selten an physischen Faktoren wie leeren Glykogenspeichern liegt. Es ist eher so, dass sie das höchste Maß an Leistung erreicht haben, welches sie tolerieren können. Sie mögen sich physisch außer Stande fühlen, weiterzumachen, aber so ist es nicht. Sorgsam durchgeführte Studien haben bewiesen, dass Sportler bei jeder Art von Langstreckenveranstaltungen noch körperliche Reserven haben, wenn sie an dem Punkt sind, dass sie aufgeben.
Die psychische Grenze der gefühlten Leistungstoleranz ist nicht weniger real als die physische, da sie den Sportler ja schützt; jedoch ist ihre Natur von anderer Art. Man stelle sich einige Gewichte vor, die nach zunehmenden Kilos in einer Reihe angeordnet sind. Die Aufgabe besteht darin, die Gewichte nacheinander hochzuheben, bis man zu einem kommt, wo das nicht mehr möglich ist. Wenn man dort angelangt ist, gibt es keinen Zweifel daran. Entweder ist man in der Lage, das folgende Gewicht zu heben oder man ist es nicht.
Im Gegensatz dazu sind sowohl die maximale psychische als auch die physische Belastungsgrenze veränderlich. Das wurde anhand einer Studie deutlich, die von australischen Forschern gemacht und in „Pediatric Exercise Science“ 2013 veröffentlicht wurde. Dreizehn Kinder im Alter von 9 bis 11 Jahren sollten versuchen, zu drei unterschiedlichen Zeiten die Strecke von 800m zu laufen. Da diese Distanz für die Kinder neu war, wurde vermutet, dass sie ihre Zeiten über die 3 Versuche verbessern würden, indem sie ihre Laufweise anpassen würden. In der Tat verbesserten sie sich auch, aber nicht wegen einer angepassten Laufweise. Ihr Zeiten wurden besser, einfach weil sie sich mehr verausgabten. Bei allen drei Versuchen starteten die Kinder zu schnell, wurden dann deutlich langsamer und beschleunigten gegen Ende wieder. Beim ersten Versuch liefen sie so schnell sie konnten und es strengte sie an. Beim zweiten Mal, wo sie schon etwas mehr Gespür für die Strecke hatten, forderten sie sich etwas mehr und liefen schneller. Und beim dritten Versuch wussten sie schon, dass die Strecke sie nicht umbringen würde und strengten sich also noch mehr an, um schneller zu sein.
Erfahrene und hoch motivierte Ausdauersportler sind in der Lage, verschiedene Grade von Anstrengung auszuhalten, die unbeschreiblich unangenehm sind. Aus diesem Grund, und auch weil die maximalen psychischen Belastungsgrenzen so verschwommen sind, befinden sich die Athleten gegen Ende der Rennen meist in einem speziellen Bewusstseinszustand. Im Grunde genommen findet ein Schlagabtausch zwischen zwei inneren Stimmen statt, welche ungleiche Aspekte des Selbsts repräsentieren. Eine Stimme, welche den instinktiven Wunsch verkörpert, jeglichem Unwohlsein zu entgehen – eine, die wir alle haben – bittet den Sportler aufzugeben oder zumindest langsamer zu werden. Die andere Stimme ist die, welche den Sportler motiviert hat, ein hohes Ziel zu erreichen, was aber nicht ohne Beschwerden möglich ist, und die ihn weiter vorantreibt.
Ambivalenz tritt im Alltag ständig auf, aber die innere Zerrissenheit, welche Athleten in den kritischen Momenten des Rennens erleben, ist einzigartig klar und intensiv.
Spiritualität hat unterschiedliche Bedeutung für unterschiedliche Menschen. Selbstmeisterschaft liegt jedoch allen spirituellen Wegen zu Grunde. Was auch immer es für einen bedeutet, ein spirituelles Leben zu führen, es heißt doch immer in Übereinstimmung mit den eigenen höchsten Werten zu leben. Dafür ist es nötig, die Fähigkeit zu entwickeln, die „niederen“ Impulse diesen Werten unterzuordnen. Kurz gesagt, braucht es dafür Selbstmeisterschaft.
Jahrhundertelang haben Menschen Werkzeuge wie Fasten oder Meditation benutzt, um spirituelles Wachstum durch Selbstmeisterschaft zu erlangen. Diese Werkzeuge dienen dazu, ein Art innere Zerrissenheit zu schüren, welche dem spirituellen Sucher die Gelegenheit gibt, an der Selbstmeisterschaft zu arbeiten. Traditionell wird dieser innere Kampf, der beim Fasten oder Meditieren auftritt, als Kampf zwischen Geist und Fleisch bezeichnet. Wissenschaftlich gesehen findet die Auseinandersetzung zwischen verschiedenen Aspekten des Gehirns statt, die in bestimmten Gehirnarealen wurzeln. Das wichtigste Schlachtfeld liegt dabei in einem Hirnareal, welcher anteriorer cingulärer Cortex, ACC, genannt wird. Dieser ist dafür zuständig, Lösungen für Ambivalenzen zu finden. Studien haben gezeigt, dass der ACC sowohl bei Meditierenden als auch bei Ausdauersportlern besonders ausgeprägt ist.
Ausdauersportler und Meditierende schneiden sehr gut ab bei Tests, wo es um hemmende Kontrolle geht bzw. die Fähigkeit, Impulse durch bewusste Zurückhaltung zu überwinden (was auch vom ACC gesteuert wird). Hemmende Kontrolle ist nicht Selbstmeisterschaft selbst, aber ein Faktor, auf dem Selbstmeisterschaft beruht.
Ein wichtiger Unterschied zwischen Ausdauersport und den traditionellen Werkzeugen spiritueller Meisterschaft ist der, dass es beim Ausdauersport um Wettbewerb geht. Es liegt nahe zu vermuten, dass der Wettbewerbsgedanke im Gegensatz zu spiritueller Erfahrung steht, und er hat definitiv auch das Potenzial dazu. Für einige Athleten sind Rennen Ausdruck ihres Egos. Aber für andere sind Wettbewerbe eher das Umfeld, um Selbstmeisterschaft anzustreben. Es ist eine anerkannte Tatsache, das Sportler im Wettbewerb eher in der Lage sind, mehr aus sich herauszuholen als ohne ihn. Je mehr der Sportler geben kann, desto größere Meisterschaft erlangt er oder sie.
Das ist der Grund, warum ein spirituell empfindsamer Sportler wie Eliud Kipchoge, der nicht glaubt, dass Gewinnen wichtig ist, so sehr danach strebt zu gewinnen.
Ein anderer wichtiger Unterschied zwischen Ausdauersport und den traditionellen Werkzeugen spiritueller Meisterschaft bezieht sich auf die Rolle des materiellen Körpers. In manchen spirituellen Traditionen besteht die Tendenz, den Körper und seine Instinkte zu unterdrücken. Für mich persönlich ist Ausdauersport als spirituelle Bemühung ein Grund, unsere Einkörperung zu feiern und unsere Biologie und Instinkte in den Dienst eines höheren Zwecks zu stellen: in Einklang mit unseren höheren Werten zu leben. Ausdauersport ist sicherlich nicht für alle attraktiv. Als spirituell sensitive Person, die gern in diesem Körper lebt, bin ich allerdings glücklich, dass es Ausdauersport gibt!
Artikel von Rupantar Russo
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Film "3100 Meilen: Laufen für die Seele"
Von Antaranga Gressenich
2. Juni 2020
Ab 29. Mai 2020 ist der Dokumentarfilm "3100 Meilen: Laufen für die Seele" - ein Film über die spirituelle Natur des Laufens - auf DVD und im Stream mit deutschen Untertiteln erhältlich. In beeindruckenden Bildern zeigt der Film, dass Männer und Frauen das Laufen seit Jahrtausenden auch nutzen, um sich mit der Natur und dem Göttlichen zu verbinden. Sie sind auf der Suche nach bleibendem innerem Frieden und ewiger Freude. Das Laufen wird für sie zu einer dynamischen Meditation.
"Eine beeindruckende Auseinandersetzung mit der spirituellen Natur des Laufens. Absolute Empfehlung!" – Men’s Health
Im New Yorker Stadtteil Queens findet jeden Sommer der längste Mehrtageslauf der Welt auf einem Rundkurs statt: der Selbst-Transzendenz 3100-Meilen-Lauf (4.988km). Der Ultralangstreckenlauf ist einer der härtesten und unglaublichsten Wettkämpfe der Welt. Um das Rennen erfolgreich abzuschließen, müssen die Läuferinnen und Läufer jeden Tag mindestens 59,6 Meilen (96 km) zurücklegen, und das 52 Tage am Stück. In Summe sind das 118 Marathons hintereinander, im Schnitt mehr als zwei pro Tag. Um das zu schaffen, müssen die Teilnehmer in die Freude ihres spirituellen Herzens tauchen und einen Zugang zur kosmischen Quelle der Energie erschließen können.
Der Wettkampf, der vom Sri Chinmoy Marathon Team organisiert wird, verspricht eine einzigartige spirituelle Erfahrung. Der Mount Everest des Laufens zieht jährlich Teilnehmer:innen aus aller Welt an, die ihre Grenzen überwinden und ein erfüllenderes Bewusstsein entwickeln wollen.
Gleichzeitig erzählt der Film von den Lauferfahrungen drei spirituell Suchender aus drei verschiedenen Kulturen: Shaun Martin vom Volk der Navajo, Gaolo vom Volk der San, Gyoman-San von den Mönchen der Tendai Schule am Berg Hiai. In ihren Geschichten finden sich Parallelen zu denen von zwei Teilnehmenden des 3100-Meilen-Lauf: Ashprihanal Aalto, ein zierlicher finnischer Zeitungsausträger und Shamita Achenbach-König, eine kraftvolle österreichische Cellistin. Alle begegnen Grenzen, die sie überwinden müssen, um den inneren Lohn für eine solchen Anstengung zu erhalten.
Die zentrale Figur des Films, Ashprihanal, nahm schon zahlreiche Male an dem Ultralauf teil. 2015 bewältigte der Finne mehr als 3 Marathons pro Tag und stellte einen neuen Weltrekord im 3100-Meilen-Lauf auf mit 40 Tagen und 9 Stunden. Damit verbesserte er den Weltbestzeit von Madhupran Wolfgang Schwerk aus der deutschen Stadt Solingen um 23 Stunden. Madhupran hielt den Weltrekord mit 41 Tagen und 8 Stunden seit dem Jahr 2006. Doch ein Weltrekord oder Sieg bedeutet den Läufer:innen nicht wirklich viel bei diesem Lauf. Es geht ihnen um den inneren Reichtum, den sie erwerben. Der Dokumentarfilm inspiriert dazu, einen Schritt weiter zu gehen und täglich an der Überwindung der eigenen Grenzen zu arbeiten, um inneren Frieden und tiefe Freude zu erfahren.
Ins Leben gerufen wurde der 3100-Meilen-Lauf im Jahr 1997 von dem sprituellen Lehrer Sri Chinmoy (1931 - 2007).
"Sowohl für alle die laufen, als auch für alle die meditieren" - Los Angeles Times
"Sanjay Rawal beleuchtet die universelle Seite des Laufens als Weg zur Erleuchtung." – Broadway World
Preis im Stream: 4 bis 4,50 Euro
Der Film kann auch über Amazon, Google Play, iTunes, Microsoft, Raktuten TV, Magenta TV (ab 5. Juni) online gestreamt werden. Links zu den Streams über den Shop von Mindjazz-Pictures.
Die Weltrekordspiele Impossibility Challenger wurden 1982 von Sri Chinmoy ins Leben gerufen. Die Idee dahinter war, Menschen die Möglichkeit zu geben, die Freude zu erfahren, die dann entsteht, wenn sie im Rahmen eines neuen Weltrekordversuchs oder persönlichen Rekordversuchs über ihre bisherigen Grenzen hinausgehen. Die Veranstaltung wird von den Mitgliedern der Sri Chinmoy Zentren organisiert und fand in den letzten Jahrzehnten in Städten verschiedener Länder statt, darunter die Schweiz, Deutschland, die Tschechische Republik, Portugal und Neuseeland.
Die einzigartige Veranstaltung lockt Teilnehmer verschiedenster Begabungen an, die sich mit Begeisterung selbst in der freundlichen und herzlichen Atmosphäre der Impossiblilty Challenger testen wollen.
Die diesjährigen Rekordspielefanden in der holländischen Stadt Den Haag statt. Die Disziplinen, in denen Rekorde aufgestellt wurden, reichten von der schnellsten Zeit zur Lösung des Rubik-Würfels über Gedächtnistests bis hin zu körperlichen Herausforderungen. Ein Teilnehmer legte beispielsweise eine Meile (1,6 km) so schnell wie nie jemand zuvor zurück, während er gleichzeitig mit dem Seil sprang.
Video über die Impossibility Challenger 2019 in Den Haag
Sri Chinmoy initierte diese Veranstaltung, weil er fühlte, dass die persönliche Anstrengung und Disziplin bei dem Versuch, sich selbst zu verbessern, zu einem bedeutungsvolleren Verständnis unserer versteckten Fähigkeiten verhelfen, und die Anstrengung, ein neues Ziel zu erreichen, ein tiefes Gefühl von Freude vermitteln kann. Sri Chinmoy beschrieb diese Bemühung sich selbst herauszufordern oft als eine Philosophie der Selbst-Überschreitung.
Entweder vergesse die Herausforderung der Unmöglichkeit
oder fordere den Stolz der Unmöglichkeit heraus,
um wirklich glücklich zu werden.
- Sri Chinmoy
Bei der diesjährigen Impossibility Challenger war Ashrita Furman dabei, der Mann, der den Guinness-Weltrekord für die meisten Weltrekorde hält. Seit 1979 stellte er während seiner Karriere als Rekordbrecher über 700 Guinness-Weltrekorde auf und hält zur Zeit mehr als 200. In diesem Jahr in Den Haag erzielte er drei neue Rekorde. Er zerteilte 59 Kiwis, die ihm zugeworfen wurden, in einer Minute mit einem Samurai-Schwert in der Luft, jonglierte 66 Mal innerhalb einer Minute mit einem Feuerschwert und balancierte 7 Minuten lang einen Rasenmäher auf seinem Kinn. Meditation hilft Ashrita dabei, die freudige Haltung eines Kindes sowie die geistige und körperliche Kraft aufrecht zu erhalten, die notwendig ist, um ständig Weltrekorde aufzustellen.
Die Veranstaltung lockte eine große Bandbreite von Kraftakten an, denen die persönliche Selbstüberschreitung zu Grunde lag, darunter: 4444 Liegestützen hintereinander, das Falten der meisten Mikroschiffe in einer Stunde aus einem DIN A3 großen Blatt Papier, 7 Stunden lang Seilspringen am Stück und das am längsten dauernde Ein-Hand-Klatschen.
Eine außergewöhnliche Leistung wurde auch mit einer Rezitation von Gedichten erzielt. Mahiruha Klein sagte 1000 Gedichte aus Sri Chinmoys Gedichtreihe The Golden Boat auf. Der persönliche Gedächtnisrekord dauerte 8 Stunden und 30 Minuten. Später kommentierte der Amerikaner, dass er 965 Gedichte absolut korrekt rezitiert habe. Nur kleine Fehler habe er bei den restlichen 35 Gedichten gemacht. Für Mahiruha war das stundenlange Aufsagen der Gedichte nicht nur eine Demonstration der Leistungsfähigkeit seines Gedächtnisses, sondern zudem eine sehr erfüllende innere Erfahrung, völlig in die Welt der spirituellen Lyrik einzutauchen.
Die Veranstaltung zog die lokale holländischen Presse an und brachte eine umfangreiche Medienberichterstattung mit sich, die die besonderen Herausforderungen und die Motivation der Impossibility Challenger eingefangen hat.
91-Jähriger stellt neuen amerikanischen 800m-Lauf-Rekord in seiner Altersgruppe auf!
Von Antaranga Gressenich
29. September 2019
An einem sonnigen Tag in Glendale, Kalifornien kamen zu unseren jährlich stattfindenden Sri Chinmoy Masters Games mehr als 100 Athleten zusammen, um zu gehen, laufen, werfen, hoch- und weit zu springen. Das vielleicht bemerkenswerteste Ergebnis war der neue amerikanische Rekord im 800-Meter Lauf, aufgestellt von dem 91-jährigen Gunnar Linde aus Venice, Kalifornien. Seine Zeit von 4 Minuten 15 Sekunden und 95 Hundertstelsekunden übertraf den alten Rekord in seiner Altersgruppe (90 – 94), der im Jahr 1989 aufgestellt wurde, um 24 Sekunden!
Die bemerkenswert fitten Athleten zeigten ihr Können in Kurzstreckenläufen, Hürdenrennen, Mittelstreckenläufen, im 5000 m Gehen, Stabhochsprung, Speerwerfen, Diskuswerfen und Kugelstoßen. Während für die meisten Teilnehmer ein oder zwei Wettkämpfe genug waren, gab es eine Gruppe von 7 tapferen Männern, die im Fünfkampf antraten. Dieser setzte sich aus einen 200-Meter- und 1500-Meter-Lauf, Weitsprung, Speerwerfen und Diskuswerfen zusammen. Die Ergebnisse waren ausgesprochen inspirierend, da sie belegen, dass Entschlossenheit doch über Alter triumphiert.
Das Sri Chinmoy Marathon Team bedankt sich aufrichtig bei allen Athleten, Freiwilligen und Offiziellen. Wir sehen uns nächstes Jahr!
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New World Record and self-transcendence at the Berlin Marathon
Von Tejvan Pettingerauthor bio »
17. September 2018
About the author:
Tejvan organises short-distance running and cycling races for the Sri Chinmoy Marathon Team in his home city of Oxford. He is also a very good cyclist, having won the National hill climb championships in 2013 and finished 3rd in the National 100 Mile Time Trials in 2014.
In the 2018 Berlin marathon, Kenyan Eliud Kipchoge set a new world record of 2:01:39 - slicing an astounding 1 minute 18 seconds from one of athletics' most prestigious records. Two members of the Sri Chinmoy Marathon Team also ran the race, and shared this unique experience with us.
To put Kipchoge's record in perspective, it is the equivalent to running 400m in 68.8 seconds - 100 times consecutively. Kipchoge's average pace for the record was 4:38.4 per mile, or 14:24.9 per 5K!
The two Sri Chinmoy Marathon Team runners - native Berliner Samalya Schäfer and Sadanand Magee from Ireland - both achieved a sub three-hour marathon, with Sadanand reaching this long-cherished goal for the first time.
Elated with setting a new sub-3 hour personal best (2.58.57), Sadanand related how the race felt extra special because of Kipochoge's record: “It was an incredible day. It was so special to run on the same day as Kipchoge and follow in the footsteps of the elite runners. Sri Chinmoy once commented that runners could help their own marathon by trying to tap into the intensity and speed of the top runners. So, as we ran along the blue line of the marathon course, I tried to focus on the speed and intensity of the best runners who were just ahead.”
“For myself, it has been a difficult build-up in the past few weeks, with a few minor injuries and a busy schedule. After km 32, the race became much tougher and I really had to work very hard to keep it together. When I finally came through the finish, we were over the moon to make it in under sub-three hours. But then, walking onwards, we heard a loudspeaker announce that the world record had been broken by Eliud Kipchoge. Everyone was really happy and celebrating; it made the whole occasion very memorable.”
“Berlin is an incredible marathon. The streets are lined with countless people who are really enthusiastic in offering support to all runners from the fastest to the slowest."
Training for a sub-three hour marathon
Sadanand, who owns the Gandharva Loka music store on Dublin's Georges St, has been running marathons for over a decade, with a previous best of 3:03, but this year he made a renewed effort to finally crack the three-hour barrier. Despite the pressure of moving this year to a bigger music store, he made his running a priority, and stuck to a strict training regime designed by fellow team-mate Abhinabha Tangerman from the Netherlands. During the race, Sadanand was also helped in pacing by Samalya, who a few weeks earlier ran 2.33.47 in winning the Sri Chinmoy Self-Transcendence Marathon in New York.
Sri Chinmoy was himself a keen runner and took a special interest in the concept of self-transcendence - the goal of man to strive for higher goals and go beyond the previous limits of past generations. In the 1980s and 1990s, Sri Chinmoy predicted that in the near future, someone would realise their capacity to run a sub-two hour marathon. Speaking after the 1988 New York City Marathon, when Steve Jones ran 2:08:05, Sri Chinmoy said “Somebody has to come from Africa and break the record. Under two hours — I envision it. Somebody will run under two hours.” With Kipchoge getting ever closer, this dream of a sub-two hour marathon could now happen in the near future.
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New 6-hour world records set in Nuremberg, Germany
Von Jwalanta Voelckner
7. April 2016
Photos: Norbert Madry, DUV
The Sri Chinmoy Marathon Team is proud and happy for all the participating runners in the 20th edition of the Sri Chinmoy 6-hour race in Nuremberg, Germany. The event included the 6-hour German Championship and each and every runner performed to his or her best. With mild temperatures up to 16 degrees centigrade the weather was perfect. The field was stacked with best German short distance ultra runners including many of the top 10 from 50 k and 100 k to 6-hours and 12-hours.
The race produced the new German Champions Dr. Nele Alders-Baerens, Team Ultrasportclup Marburg for the women and Adam Zahora, Team LG Bamberg for the men. Nele ran her first 6-hour race ever just a month after winning the 50 k German Championship. She finished with a fantastic 82.992 k. This is a new German Record and a new world best performance for the W35 age group. The womens race produced 2 additional German records. One went to 2007/8 and 2009 race winner Simone Stöppler (SCC Hanau-Rodenbach) with a distance of 72.118 k in W50 age group and one to Sigrid Eichner (LG Mauerwerk Berlin) in age group W75 with 43.030 k. Simone's distance is also the new world best performance for her age group.
In the mens race Adam Zahora smashed the 18 year old course record by 2.4 k taking the crown with 87.991 k, a new personal record. A friendly battle took place for second. Eventually early leader and 2012 and 13 race winner Matthias Dippacher (LSG Karlsruhe) took second with 84.651 k. Carsten Steger (SV Amberg) finished 300 meters short of second place and took third with 84.348 k.
The charm of this race is the combination of elite and mid pack runners. Being the oldest 6-hour race in Germany it included first time ultra runners and old-timers like Roland Blumensaat. He was a great inspiration to start this race 20 years ago and competed in every single one of them. Congratualtions to all the runners.
Additionally this race was the first of seven European 6-hour races that comprise the Sri Chinmoy 6-hour Hero-Cup and that the top 40 male and female runners earned points for.
(This article is an English translation of this report on the German Sri Chinmoy Marathon Team site)
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Impossibility Challenger 2015
Von Abhinabha Tangerman
25. November 2015
On Sunday November 15th the Impossibility Challenger record festival took place in Berlin, Germany.
The event was founded by Sri Chinmoy in 1982, Impossibility Challenger invites people from all over the world to challenge themselves by setting records in various disciplines, from strength to speed to humour. 14 record breakers from 9 different countries came to Berlin to perform a total of 23 records. Among them were the fastest mile running while wearing swim-fins, the most jokes told in one hour, going up and down a set of stairs carrying 20 eggs on spoons and lifting a 130 kg weight with the teeth.
Karteek Clark from the Sri Chinmoy Marathon Team in Scotland told 587 jokes by heart in one hour.
Rainer Schröder from Germany lifted two people with a total weight of 130 kg with his teeth.
Radek Rosa from the Czech Republic pulled a bus full of people weighing 13,257 kg a distance of 20 meters.
Samalya Schäfer from the Sri Chinmoy Marathon Team in Berlin completed 1 mile in 5 minutes and 33 seconds wearing swim-fins.
'Das große Buch vom Marathon' von dem ausgebildeten DLV-A-Trainer und Diplom-Ingenieur Hubert Beck ist zum Bestseller und zum Standardwerk für Marathonläufer geworden. Ebenso sein vor 2 Jahren erschienenes Werk 'Das große Buch vom Ultramarathon'. Dem Autor, der selbst auch einige der extremsten Ultraläufe der Welt bewältigt hat, ist ein wertvolles Buch übers Ultra- und Traillaufen gelungen – geeignet für Einsteiger aber auch für erfahrene und weniger erfahrene Ultra- oder Trailläufer. Anfang Mai erschien die um 100 Seiten erweiterte zweite Auflage, nun mit einem eigenen Kapitel "Trailrunning". Neu aufgenommen wurden die Trainingspläne für den 50 km- und 70 km-Lauf sowie für das Jahrestraining und das Trailrunning. Die 100 km- und 24 h-Lauf-Trainingspläne hat Hubert Beck weiter ausgearbeitet.
In dem Kapitel "Die großen Ultraläufe" finden sich nun zusätzlich die berührenden Erlebnisberichte von dem 100 km-Punkt-zu-Punkt-Lauf "Taubertal 100" und vom Self-Transcendence 6- und 10-Tage-Lauf in New York, der vom Sri Chinmoy Maraton Team veranstaltet wird. Mit freundlicher Genehmigung des Copress-Verlags findet ihr hier den gesamten Bericht über den 10-Tage-Lauf als PDF-Auszug aus der Neuauflage.
Die folgenden Inhalte sind gleich geblieben oder etwas verbessert worden. Das Kapitel Ernährung beinhaltet sehr viel Neues, sicher auch weil Weltklasse-Ultraläufer ihren Erfahrungsschatz für das Buch offengelegt haben. Der Autor erklärt aufbauend auf der Funktionsweise des Verdauungstrakts und dessen Belastung beim Ultralaufen, warum die Mehrzahl bei Ultraläufen an Verdauungsproblemen leidet und zeigt verständliche und klare Lösungen auf. Eine Liste von gut und weniger verträglichen Nahrungsmitteln und die Erklärung, warum sie das sind, ermöglichen dir, die für dich optimale Ernährung herauszufinden. Zusammen mit den Hinweisen, was alles bezüglich Nahrung beim Ultralaufen zu beachten ist, sollten dir Verdaungsbeschwerden in Zukunft erspart bleiben - vorausgesetzt du setzt das vorgelegte Wissen konsequent um.
Die vorgestellten getesteten Ausrüstungsgegenstände wirken beschleunigend und lassen dich gut bestückt, und in Folge mit weniger Unannehmlichkeiten und bremsenden Faktoren auf die Strecke. Klasse Tipps zu lesen gibt es zum Thema Regeneration und emotionale Stärke - die du bei längeren Ultras brauchst, um Gedanken wie 'Jetzt ist es aber genug!' zu überlisten.
Eine Tabelle zusammen mit zwanzig Trainingsplänen ermöglichen es dir gemäß deiner Wettkampfzeiten bei Ultraläufen oder einem Marathon, einen genau für dich passenden Trainingsplan für alle Distanzen vom 6-Std.- bis hin zum 6-Tagelauf auszuwählen, der deiner Wettkampfzeit entspricht. Hast du beispielsweise bei einem 6-Std.-Lauf 56 km zurückgelegt, liest du, dass dies einem 100 km Lauf in einer Zeit von 12 Stunden entspricht und findest dafür den passenden Trainingsplan, der dich nicht überlastet. Das gibt es in keinem anderen Buch zum Thema Ultralaufen und auch das nicht: den Einstiegstest-Trainingsplan für den Marathonläufer, der damit erkennen kann, ob er sich für Distanzen jenseits des Marathons eignet. (Foto. Autor Hubert Beck)
Laufberichte vom Transalpine-Run, den 100 Kilometern in Biel, dem 24-Stunden-Lauf Basel, dem Ultra-Trail du Mont-Blanc, dem Spartathlon, dem Marathon des Sables, dem Leadville Trail 100, dem Yukon Arctic Trail und dem Jungle Marathon vermitteln dir hilfreiche Erfahrungen mit Läufen unterschiedlichster Art und klimatischer Verhältnisse. Die Erfahrungsberichte sind aufschlussreich, ausführlich, unterhaltsam und beschreiben den Charme und die Herausforderungen der Laufevents. Sie sprechen Schwierigkeiten an und wie du sie überwinden kannst und bieten weitaus mehr Informationen als die der Veranstalter. Für jeden Lauf findest du eine Liste mit den erforderlichen Ausrüstungsgegenständen und einen speziell darauf abgestimmten Trainingsplan.
'Das große Buch vom Ultramarathon' reichert Hubert Beck zudem mit Geschichtlichem an. Der Ursprung des Ultralaufens und die ersten Ultraläufer werden vorgestellt. Portraits von Ultrastars, Weltbestzeiten, Statistisches und eine Liste mit den Ultraläufen in Europa sowie den wichtigsten aus dem Rest der Welt machen das Buch zu einem umfassenden Werk mit hohem praktischen Wert. Du spürst, dass hier ein Ultraläufer, den die Welt jenseits der Marathondistanz glücklicher gemacht hat, nutzenorientiert und motivierend für den Läufer schreibt. Auch optisch ist das Buch durch die zumeist eindrucksvollen Bilder und erläuternden Grafiken ansprechend.
Das große Buch vom Ultramarathon
2. Auflage
370 Seiten, € 24,90
Copress Verlag
ISBN 978-3-7679-1193-2
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Neu: Das große Buch vom Ulramarathon
Von Antaranga Gressenich
25. August 2013
'Das große Buch vom Marathon' von dem ausgebildeten DLV-A-Trainer und Diplom-Ingenieur Hubert Beck ist zum Bestseller und zum Standardwerk für Marathonläufer geworden. Sein Anfang August erschienenes Werk 'Das große Buch vom Ultramarathon' lässt Ähnliches für die Ultralaufszene erahnen. Dem Autor, der selbst auch einige der extremsten Ultraläufe der Welt bewältigt hat, ist ein wertvolles Buch übers Ultra- und Traillaufen gelungen – geeignet für Einsteiger aber auch für erfahrene und weniger erfahrene Ultra- oder Trailläufer.
Das Kapitel Ernährung beinhaltet sehr viel Neues, sicher auch weil Weltklasse-Ultraläufer ihren Erfahrungsschatz für das Buch offengelegt haben. Der Autor erklärt aufbauend auf der Funktionsweise des Verdauungstrakts und dessen Belastung beim Ultralaufen, warum die Mehrzahl bei Ultraläufen an Verdauungsproblemen leidet und zeigt verständliche und klare Lösungen auf. Eine Liste von gut und weniger verträglichen Nahrungsmitteln und die Erklärung, warum sie das sind, ermöglichen dir, die für dich optimale Ernährung herauszufinden. Zusammen mit den Hinweisen, was alles bezüglich Nahrung beim Ultralaufen zu beachten ist, sollten dir Verdaungsbeschwerden in Zukunft erspart bleiben - vorausgesetzt du setzt das vorgelegte Wissen konsequent um.
Die vorgestellten getesteten Ausrüstungsgegenstände wirken beschleunigend und lassen dich gut bestückt, und in Folge mit weniger Unannehmlichkeiten und bremsenden Faktoren auf die Strecke. Klasse Tipps zu lesen gibt es zum Thema Regeneration und emotionale Stärke - die du bei längeren Ultras brauchst, um Gedanken wie 'Jetzt ist es aber genug!' zu überlisten.
Eine Tabelle zusammen mit zwanzig Trainingsplänen ermöglichen es dir gemäß deiner Wettkampfzeiten bei Ultraläufen oder einem Marathon, einen genau für dich passenden Trainingsplan für alle Distanzen vom 6-Std.- bis hin zum 6-Tagelauf auszuwählen, der deiner Wettkampfzeit entspricht. Hast du beispielsweise bei einem 6-Std.-Lauf 56 km zurückgelegt, liest du, dass dies einem 100 km Lauf in einer Zeit von 12 Stunden entspricht und findest dafür den passenden Trainingsplan, der dich nicht überlastet. Das gibt es in keinem anderen Buch zum Thema Ultralaufen und auch das nicht: den Einstiegstest-Trainingsplan für den Marathonläufer, der damit erkennen kann, ob er sich für Distanzen jenseits des Marathons eignet. (Foto. Autor Hubert Beck)
Laufberichte vom Transalpine-Run, den 100 Kilometern in Biel, dem 24-Stunden-Lauf Basel, dem Ultra-Trail du Mont-Blanc, dem Spartathlon, dem Marathon des Sables, dem Leadville Trail 100, dem Yukon Arctic Trail und dem Jungle Marathon vermitteln dir hilfreiche Erfahrungen mit Läufen unterschiedlichster Art und klimatischerVerhältnisse. Die Erfahrungsberichte sind aufschlussreich, ausführlich, unterhaltsam und beschreiben den Charme und die Herausforderungen der Laufevents. Sie sprechen Schwierigkeiten an und wie du sie überwinden kannst und bieten weitaus mehr Informationen als die der Veranstalter. Für jeden Lauf findest du eine Liste mit den erforderlichen Ausrüstungsgegenständen und einen speziell darauf abgestimmten Trainingsplan.
'Das große Buch vom Ultramarathon' reichert Hubert Beck zudem mit Geschichtlichem an. Der Ursprung des Ultralaufens und die ersten Ultraläufer werden vorgestellt. Portraits von Ultrastars, Weltbestzeiten, Statistisches und eine Liste mit den Ultraläufen in Europa sowie den wichtigsten aus dem Rest der Welt machen das Buch zu einem umfassenden Werk mit hohem praktischen Wert. Du spürst, dass hier ein Ultraläufer, den die Welt jenseits der Marathondistanz glücklicher gemacht hat, nutzenorientiert und motivierend für den Läufer schreibt. Auch optisch ist das Buch durch die zumeist eindrucksvollen Bilder und erläuternden Grafiken ansprechend.
270 Seiten, € 19,90
Copress Verlag
ISBN 978-3-7679-1153-6
Da ich Langstreckenläufer bin strecke ich immer wieder meine Fühler aus nach natürlichen Substanzen, die meinem Körper helfen, sich besser zu regenerieren und fit zu bleiben. Ich bereite mich gerade für einen 10-Tage-Lauf vor, der vom Sri Chinmoy Marathon Team in New York organsiert wird, und da habe ich meinen Freund und Leiter eines Gesundheitszentrums für alternative Heilmethoden gefragt, ob er nicht etwas aus seiner „Schatzkiste“ für mich hätte? „Astaxanthin“, war seine Antwort.
4 mg Astaxanthin pro Tag war wirklich ein Volltreffer.
Im Folgenden findet ihr das Wirkungsspektrum von Astaxanthin:
- Natürlicher Sonnenschutz
- Sportler werden leistungsaktiver und ausdauernder
- Senkt den Laktatspiegel in den Muskeln
- Kranke regenerieren schneller
- Cholesterinwerte sinken
- Schützt vor freien Radikalen
- Überwindet die Blut-Hirn und Blut-Retina Schranke und schützt vor Entzündungen im Gehirn und in den Augen
- Entzündungshemmend in Muskeln und Gelenken
- Antioxidans: 60 mal besser als Vitamin C, 20 mal stärker als Vitamin E
- Stärkt das Immunsystem
Ich habe eine sehr sensible Haut und ich habe mir bei den langen Rennen immer schwerer getan mit der Sonne. Ohne Sonnencreme hielt ich es in der Sonne nur noch ein paar Minuten aus und dann bekam ich schon eine Rötung. Ich bin aber auch nicht wirklich ein großer Freund von Sonnencreme und so konnte ich die Zeit im Freien nicht wirklich genießen. Astaxanthin brauchte zwar drei bis vier Wochen bis es im Körper angereichert war und seine Wirkung voll entfalten konnte, aber jetzt verwende ich nur mehr im Hochgebirge und im Hochsommer Sonnencreme.
Ich bemerkte jetzt auch bei Skitouren und beim Langlaufen, dass ich viel belastbarer und ausdauernder geworden bin, obwohl ich in der kalten Zeit nicht so umfangreich trainierte. Bei den Skitouren merkte ich auch, dass ich die Höhe nicht mehr so spüre wie früher.
Astaxanthin ist ein Carotinoid und kommt besonders häufig in Algen (Plankton) vor. Da Lachse, Krill, Hummer, Shrimps, Forellen und Flamingos viele dieser Algen essen, werden sie rosa. Wild-Lachse enthalten die höchste Astaxanthin-Konzentration der Welt.
Algen sind normalerweise grün, wenn sie aber in eine Stresssituation kommen, wie große Hitze, Sonneneinstrahlung oder Kälte, dann produzieren sie Astaxanthin und färben sich rot. Astaxanthin wird in der Alge angehäuft und hilft ihr, dass sie mehr als 40 Jahre bei extremer Hitze oder eisiger Kälte oder ohne Wasser überleben kann. In Hawai gibt es perfekte Bedingungen für die Zucht von Algen und die Produktion von Astaxanthin.
Ich wünsche euch viel Freude beim Trainieren und Regenerieren
Smarana
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Schweizer Rekord beim längsten Lauf der Welt
Von Antaranga Gressenich
17. Februar 2013
Pushkar Christopher Müllauer aus Zürich bewältigte am 6. August 2012 den Self-Transcendence 3100-Meilen-Lauf in New York, mit nahezu 5000 Kilometern der längste zertizierte Rundenlauf der Welt. Auf dem betonierten 883 Meter langen Rundkurs im New Yorker Vorort Queens - eine optimale Betreuung Läufer ist nur auf einer solchen Rundstrecke möglich - verschliss der 40-jährige Ultraläufer 12 Paar Laufschuhe. Müllauer kam beim ‘Mount Everest der Ultramarathons’, der vom Sri Chinmoy Marathon Team organisiert wird, auf den vierten Platz in einer Zeit von 48 Tagen, 8 Stunden und 22 Minuten. Das ist neuer Schweizer Rekord. Müllauer übertraf mit seiner neuen Zeit seinen alten Rekord von 2009 um 14 Stunden. Der Produktionsleiter einer Züricher Lebensmittelfirma legte im Durchschnitt täglich über 103 Kilometer zurück, nahm rund 10 000 Kalorien pro Tag zu sich und verlor trotzdem 5 kg an Gewicht.
Der feuchteste Sommer, seit dem ersten 3100-Meilen Lauf im Jahr 1997, führten dazu, dass dieses Jahr von zwölf Teilnehmern nur sechs innerhalb des Zeitlimits von 52 Tagen die Distanz von exakt 4988 km bewätigten.
"Diesen Lauf zu beenden war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens," sagte Müllauer nach dem Lauf. Die grösste Herausforderung für ihn war, fokussiert zu bleiben, um den ständigen Schmerzen und der Ermüdung etwas engegen setzen zu können, die auftreten, wenn man lange Zeit mehr als 100 Kilometer am Tag rennt. "Wenn man während dem Lauf die Konzentration verliert, dann öffnet man sich gegenüber Problemen wie z.B. Verletzungen." Müllauer bemerkte, dass Meditation ihm geholfen hat, das richtige Gleichgewicht zu finden und sich innerlich zu konzentrieren.
Der 3100 Meilen Lauf startete am 17. Juni und führte die Läufer durch die sengende Hitze und extreme Luftfeuchtigkeit des New Yorker Sommers. Sie mussten drei Hitzewellen durchhalten, während denen die Temperaturen gewöhnlich auf über 35 Grad Celsius anstiegen. Die Läufer liefen täglich von 6 Uhr morgens bis um Mitternacht und erfreuten sich nur weniger Stunden Schlaf bevor sie sich am nächsten Tag wieder am Start einfanden.
Der 3100-Meilen-Lauf wurde von dem in Inden geborenen spirituellen Lehrer und begesiterrten Sportler Sri Chinmoy (1931-2007) ins Leben gerufen, der davon überzeugt war, dass Selbst-Transzendenz - über seine vorgefassten Begrenzungen hinauszugehen -, wahre Freude und Zufriedenheit erzeugt. "Ich habe erfahren wie gut einem Selbst-Transzendenz tut", sagt Müllauer. "In uns liegt etwas Tieferes, das Schranken und Begrenzungen durchbrechen kann."
Mehr über Pushkar Müllauers Erfahrungen in englischer Sprache und viele Fotos finden Sie hier.
Und ein Interview mit Pushkar in englischer Sprache können Sie sich hier ansehen:
Please find an English review underneath the German text.
Der innere Friede, die Freude und die Energie, die wir durch Meditation und die richtige Einstellung in unser Wesen bringen, lässt uns eine erfüllendere Dimension des Sports erfahren und kann uns zu Leistungen jenseits unserer bisherigen Grenzen beflügeln. Ja Sport kann selbst zu einer erhebenden und meditativen Erfahrung werden. Der Meditationsmeister Sri Chinmoy, der selbst Spitzenleistungen beim Heben von Gewichten erzielte, enthüllt die spirituelle Herangehensweise an den Sport - einen praktischen Weg, den jeder in sein gegenwärtiges körperliches und mentales Training einbauen kann. In dem Buch kommen zudem Olympiasieger und Weltklasseathleten wie Carl Lewis, Tatyana Lebedeva, Tegla Loroupe, Bill Pearl oder Paul Tergat zu Wort, die mit uns ihre eigenen inneren Geheimnisse und ihre spirituelle Sichtweise bezüglich Training und Wettkampf teilen.
'Glauben Sie mir, die Freude, die daher kommt, über sich hinaus zu gehen, ist das unglaublichste Gefühl in der Welt. Ich habe es viele Male gefühlt. Und ich habe es genossen, andere zu beobachten, wie sie dies erfahren haben."
- Carl Lewis, 9-facher Olympischer Goldmedaillengewinner
Letztendlich kann das Erwachen des inneren Athleten in uns selbst neue Perspektiven in unserem Leben eröffnen. Sri Chinmoys tiefe Weisheit führt uns an eine Lebensweise heran, die nicht nur den Sport sondern auch den Alltag erfüllender gestaltet.
200 Seiten, gebunden, € 17,95, Sprache: Englisch
Bezugsquelle: Golden Shore Verlag
Versandkosten pro Buch:
Deutschland und Oesterreich 2,- €, Schweiz 4,- CHF, Weltweit 7,- €
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New Book - Sport & Meditation
The inner peace, the joy and the energy, which flows into our being through meditation and the right attitude, let us experience a more fulfilling dimension of sport and can inspire us to achievements beyond our current limits. Sport itself can become an uplifting and meditative experience. Meditation master Sri Chinmoy, who himself set world records in weightlifting, reveals the spiritual aspect of sport - a practical path, which everybody can include in his or her current physical and mental training. Throughout the book, you will meet world champions such as Carl Lewis, Tatyana Lebedeva, Tegla Loroupe, Bill Pearl or Paul Tergat, sharing their own inner secrets and spiritual perspective on training and competition.
'Believe me, the joy that comes from going beyond is the most incredible feeling in the world. I have felt it many times. And I have enjoyed watching others experience it.'
- Carl Lewis, 9-time Olympic Champion
Ultimately, the awakening of the inner athlete in ourselves opens new perspectives in our life. Sri Chinmoy's profound wisdom introduces to us a way of life, which makes sport and our daily life more fulfilling. What about the ability to focus on transcending your own personal best, or to accept defeat with equanimity?
200 Pages, Hardcover, € 17.95, Language: English
Seller: Golden Shore Verlag
Shipping costs per book:
Germany and Austria 2.00 €, Switzerland 4.00 CHF, International 7.00 €
Order Hotline: +49 911 28 88 65 or +41 56 496 28 40
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3100 Meilen-Champion Surasa im Interview
Von Smarana Puntigam
13. Oktober 2012
Surasa, 5000 km mit dem Auto in 2 Monaten zu fahren ist ja schon eine Leistung, aber 5000 km zu laufen ... . Du hast als zweite Frau der Welt den 'Mount Everest des Laufens' bezwungen. Wie kommt man auf die Idee 3100 Meilen zu laufen?
Die Inspiration und Motivation habe ich meinem Meditationslehrer Sri Chinmoy zu verdanken, der dieses Rennen ins Leben gerufen hat und mich die Philosophie der Selbsttranszendenz gelehrt hat. Ich bin ja vorher schon 700, 1000 und 1300 Meilen (Anm. Surasa hält die Weltrekorde für 700 Meilen, 1300 Meilen und 1000 km) gelaufen und habe bei diesen Läufen gelernt, dass man immer mehr kann, als man glaubt und dass wir uns selbst die Grenzen im Verstand setzen, die man jedoch transzendieren kann.
Letztes Jahr hat mich der Organisator des Rennens gefragt, ob ich nicht 3100 Meilen laufen möchte und ich habe bei diesem Gedanken so viel Freude gespürt, dass ich einfach an den Start gehen musste.
Natürlich sind später dann auch Zweifel und Angst gekommen, die den Start verhindern wollten, doch das Gefühl, dass ich laufen sollte, war stärker.
Du bist diesen Lauf zum zweiten Mal gelaufen. War es für dich diesmal einfacher?
Letztes Jahr holte ich mir bereits am zweiten Tag eine Beinhautentzündung, die bis zum Schluss latent vorhanden war, außerdem hatte ich schlimme Blasen am Fußballen. Heuer lief alles viel einfacher; viel besser. Ich konnte bis zu meiner Verletzung (einige Tage vor dem Ende) immer sehr gut laufen und hatte fast nur in der ersten Hälfte Blasen, die wir jedoch so gut verklebten, dass ich sie beim Laufen nicht spürte.
Kann man für so einen Lauf trainieren?
Ich glaube, dass man diese Distanzen nicht wirklich trainieren kann, da der Kopf (die mentale Stärke) wahrscheinlich wichtiger ist, als die Kilometer in den Beinen. Die beste Vorbereitung für mich sind immer die verschiedenen Rennen. Das war ein 6-Stunden-Lauf, ein 12-Stunden-Walk, ein 24-Stunden-Lauf, 50 km und ein Marathon.
Je länger ein Lauf wird umso wichtiger ist es, dass der Verstand nicht durchgeht. Ein 3100-Meilen-Läufer hat einmal gesagt: "Der Verstand ist wie ein Pferd, mit dem du gallopieren kannst, wenn er gut trainiert und ruhig ist, aber wenn er bockt, ... ."
...Wie schaut es bei dir aus? Was macht da dein Verstand und welche Techniken hast du, die du verwendest um ihn positiv und ruhig zu halten?
Ich habe Gott sei Dank keine großen Probleme mit dem Verstand. Natürlich ist es schwierig, ihn ganz still zu halten. Wenn er zum Vorschein kommt, sage ich ganz bewusst "STOP!!!" und versuche positiv zu denken und einfach dankbar zu sein, dass ich laufen kann. Oder ich beginne innerlich zu singen, ein inspirierendes Gedicht zu wiederholen, zu beten, oder ich nehme meinen iPod und höre spirituelle Musik.
Wenn jemand inspiriert wäre, an diesem Lauf teilzunehmen und würde dich fragen, wie er trainieren sollte, welche Tipps würdest du ihm geben?
Täglich laufen (1 Stunde wäre sicher gut, muss aber nicht sein) und einige lange, offizielle Rennen absolvieren, doch sehr aufpassen, dass man nicht ins Übertraining kommt. Wichtig ist, dass man stark und ausgeruht an der Startlinie steht. Des weiteren würde ich empfehlen, den gesamten Körper zu stärken (mit irgendeiner Form von "Gymnastik"), darauf zu achten, dass alle Organe gut funktionieren und eventuell eine Reinigungskur für den gesamten Körper, oder nur für gewisse, schwache Organe zu machen (jedoch nicht kurz vor dem Rennen).
Welche Rolle spielt Ernährung für dich?
Ich ernähre mich seit 24 Jahren vegetarisch, trinke keinen Alkohol und versuche mich möglichst gut (natürlich) zu ernähren, habe aber keine spezielle Ernährung oder Diät.
Danke Surasa Mairer für dein Interview!
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Neuer Schweizer Rekord im 24-Stunden-Lauf bei den Damen
Von Antaranga Gressenich
6. Oktober 2012
In der St. Jakob Sportanlage in Basel stellte die Schweizerin Denise Zimmermann am 12./13. Mai 2012 mit 206,907 km bei ihrem allerersten 24-Stundenlauf einen neuen Schweizer Rekord bei den Damen auf. Gegen Mitternacht lag die 37-jährige Sekretärin aus Mels mit ihrem fliegenden Laufstil bereits rund 15 km vor der zu dieser Zeit zweiplatzierten Karen Hathaway aus England. Doch kurze Zeit später musste Zimmermann wegen Magenproblemen ausruhen und konnte nur noch marschieren. Um 8 Uhr morgens lag Hathaway 9 km vor Zimmermann, die dann aber wieder zu laufen begann. Die letzten 30 km lief Zimmermann mit einem Tempo von 6 Minuten pro Kilometer viel schneller als Hathaway und überholte die 35-jährige britische Läuferin nach einer dramatischen Aufholjagd ein paar Minuten vor Ende des Laufes.
Denise Zimmermann, die bereits zweimal beim Ultra-Trail du Mont-Blanc mit 9000 Höhenmetern und 170 km Laufstrecke auf Platz 4 gelandet ist, brach damit den seit 12 Jahren bestehenden Rekord von Ursula Alder mit 203,82 km, der ebenfalls in Basel aufgestellt wurde. "Ich fühle mich einfach super und zufrieden. Ich hätte nie gedacht, dass ich hier gewinnen kann", erklärte die neue Rekordhalterin.
Am Start des vom Sri Chinmoy Marathon Team ausgetragenen "Self-Transcendence-12- und 24-Std.-Laufs Basel" war ein internationales Feld von 111 Läufer und Läuferinnen aus 19 Nationen. In diesem Rahmen fanden die ersten Schweizer Meisterschaften im 24-Stunden-Lauf von Swiss Ultra Running statt. Gesamtsieger des 24-Stunden-Laufes wurde der Brite John Pares aus mit 235,58 km. Simon Schmid aus Mönthal landete mit 232,546 km auf Platz 3 bei den Herren in der Gesamtwertung und ist damit diesjähriger Schweizer Meister im 24-Stundenlauf. Platz 2 bei den Schweizer Meisterschaften der Damen errang die 53-jährige Chantal Tougne aus Genf mit 156,285 km.
Beim 12 Stunden-Lauf siegte Kai Horschig aus Deutschland mit 130,71 km bei den Herren. Bester Schweizer war Martin Wagen aus Biel auf Platz 4 mit 117,698 km. Monika Moling aus Italien stand bei den Damen mit 101,67km auf dem Siegertreppchen ganz oben. Beste Schweizerin war Katja Weiler aus Birr auf Platz 5 mit 87,685 km.
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Rekordzeiten an der Rennbahnstraße
Von Jwalanta Voelckner
3. August 2012
Samstag, 14. Juli 2012, kurz vor 12 Uhr mittags in der Millionenmetropole Berlin. Es regnet in Strömen. Während die meisten Berliner es sich in ihren trockenen Zimmern gemütlich machen, stehen 29 Läufer hochmotiviert an einer Startline im Osten der Stadt, in der Sportanlage Weißensee an der Rennbahnstraße. Ein 24-Stunden-Rennen liegt vor ihnen. Viele werden sich kaum oder gar keinen Schlaf gönnen. Sie sind zur 5. Ausgabe des 12- und 24-Stunden 'Self-Transcendence-Race' in Berlin angetreten, das von 70 Helfern des Sri Chinmoy Marathon Teams auf die Beine gestellt wird.
Zur Freude der Läufer und Helfer stoppt der Regen bereits kurz nach dem Start. Viele Läufer bedanken sich, dass ein Trupp von Helfern die tiefen Pfützen auf der Laufstrecke leer schaufelt. Es folgt ein kühler, rekordverdächtiger Hochsommertag.
Denn gestartet ist auch die Ultralauf-Legende Yiannis Kouros, der unter anderem die Straßenweltrekorde für 12 und 24 Stunden sowie 100 Meilen und 1000 Kilometer hält. (Foto: Yiannis Kouros) Wird der von der Sonne verwöhnte Grieche bei dem kühlen Sommerwetter den 12- und 24-Stundenlauf-Altersweltrekord brechen können? Um dies zu versuchen, ist er angereist. Der Ausnahme-Athlet Wolfgang Schwerk aus Solingen dreht stets lächelnd mit fliegenden Schritten ebenfalls seine Runden auf der exakt 1018,71 m langen Rundstrecke und heftet sich an die Fersen von Kouros. Beim 6-Tage-Lauf in Ungarn errang er im Mai diesen Jahres mit 874,864 km einen neuen Altersklassenweltrekord (M 55). Und Schwerk hält den Weltrekord im längsten zertifizierten Rundenlauf der Welt - dem 3100-Meilen-Lauf -, den er 2006 in 41 Tagen und 8 Stunden in New York aufstellte. Damals verbesserte er seinen eigenen Weltrekord von 2002 um mehr als einen Tag.
Um Mitternacht gesellen sich vierundzwanzig 12-Stunden-Läufer, zu denen, die bereits präzise einen halben Tag laufend zurückgelegt haben. Es ist auch der Zeitpunkt, zu dem die offiziellen DUV- und IAU-Kampfrichter feststellen: Yiannis Kouros hat mit 56 Jahren und seinem konzentrierten, kraftvollen Laufstil einen 2. Platz in seiner Altersklasse errungen: 127,984 km in 12 Stunden. Nun hat der griechische Ultradistanz-Läufer den 24-Stundenlauf-Altersweltrekord im Visier. Doch nach einer weiteren Stunde zwingen ihn Knie- und Schulterprobleme dazu, das Laufen aufzuhören. Bei einem Lauf zuvor in Mexiko war er gestürzt.
Von ein Uhr morgens bis zur Morgendämmerung klingen aus dem Musikzelt an der Strecke Live-Musik: Kompositionen von Sri Chinmoy, die von 5 Musikern mit Gitarre, Keyboard und Trommeln dynamisch arrangiert, die Stimmung der Läufer heben. Eine willkommene Inspiration während der Stunden, die die meisten Menschen zur Erholung schlafend verbringen. Die ständig wechselnden Leckerbissen, die von einem Hotelkoch und Mahiya, der Besitzerin des Happiness-Heart-Cafés in Berlin, rund um die Uhr aufgetischt werden, verwöhnen die Läufergaumen. Zum Frühstück stehen warme Croissants auf dem reichlich gedeckten Buffet. Es ist Sonntag.
Um 12 Uhr mittags landet Wolfgang Schwerk (56) auf Platz zwei mit 204,760 km in 24 Stunden. Sieger bei den Herren wird Stu Thoms (45) aus Woltersdorf mit 230,233 km. Der 62-jährige Holländer Jos Akkermans aus Hoofddorp erfreut die Niederlande mit einem Landesrekord in seiner Altersklasse: 177,186 km. (Foto: Jos Akkermans - links) Bei den Damen gewinnt Barbara Becker (52) aus dem deutschen Dorsten mit 169,463 km, gefolgt von Marion Möhle (47) aus Darmstadt mit 149,070 km.
Beim 12-Stundenlauf gelangen zwei Lokalmathadorinnen ganz nach vorne. Annett Bahlcke (43) aus Potsdam steht ganz oben auf dem Siegertreppchen mit 120,212 km und Platz 2 nimmt Natalia Gamm-Fuchs (33) aus Berlin mit 108,882 km ein. Olaf Becker (45) aus Barleben erzielt Platz eins bei den Herren mit 101,466 km und Paolo Valenti (60) aus Mailand erringt mit 91,760 km den zweiten Platz.
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3100 Meilen - 2. Frau der Welt bewältigt den längsten zertifizierten Lauf der Welt
Von Antaranga Gressenich
15. August 2011
Als erste Europäerin und als zweite Frau der Welt hat die Österreicherin Surasa Mairer am 4. August gegen 22 Uhr den Self-Transcendence 3100-Meilen-Lauf (4988 km) in New York, den längsten zertifizierten Lauf der Welt, in 53 Tagen, 15 Stunden, 54 Minuten und 25 Sekunden bewältigt. Surasa Paula Mairer, ist am 6. März 1959 in St. Justina in Osttirol geboren. Nur 10 Ultra-Läufer hatten sich 2011 an das Rennen um einen Häuserblock im New Yorker Stadtteil Queens herangewagt. 30 Menschen haben es bisher überhaupt geschafft den Mount Everest des Laufens zu bezwingen, der vom Sri Chinmoy Marathon Team organisiert wird.
Video vom Start des Self-Transcendence 3100-Meilen-Laufs Quelle: SriChinmoy.tv
In den ersten sechs Wochen legte die heute in Wien lebende Sekretärin jeden Tag im Schnitt mehr als zwei Marathons zurück – oftmals sogar bis zu 100 km. Bis auf Tag 42. Bei der Rekordtemperatur von 44 ° Celsius wurde der Lauf für einen Tag unterbrochen, um Schaden für die Gesundheit der Läufer abzuwenden. Dann wurde es noch einmal richtig spannend. Starke Schmerzen zwangen die gebürtige Tirolerin am Ende der 7. Woche nur zu gehen. Viel mehr als 30 km pro Tag waren mit dem Gehtempo nicht zu schaffen. Der Arzt diagnostizierte einen verletzten Muskel tief in der Wade.
Doch nach 3 Tagen nur im Gehen auf der Laufstrecke konnte sie plötzlich wieder laufen und spulte dann ihre Runden wieder im gewohnten Durchschnittstempo ab. Gerade rechtzeitig um den Lauf in der vorgegeben Zeit zu beenden, die dieses Jahr wegen der großen Sommerhitze um 2 Tage auf 54 Tage verlängert wurde.
Im Ziel angekommen, erklärte Mairer, die sich zum zweiten Mal an die 3100- Meilen heranwagte: "Ich habe hin und her überlegt, ob ich die 3100-Meilen nochmal laufen soll. Als ich mir dann vorgestellt habe wie ich in New York meine Runden drehe, kam große Freude auf. Diese Freude habe ich auch meist während des gesamten Laufs empfunden."
Für die 118 Marathons hintereinander nahm die 52-Jährige rund 10 000 Kalorien pro Tag zu sich und verlor trotzdem 3 kg an Gewicht. Auf dem betonierten 883 Meter langen Rundkurs im New Yorker Vorort Queens - eine optimale Betreuung Läufer ist nur auf einer solchen Rundstrecke möglich – legte die Wiener Ultraläuferin 5649 Runden zurück und verschliss 7 Paar Laufschuhe. Eine Laufpause, bei dem vom Sri Chinmoy Marathon Team organisierten Ultrarennen, gab es zwischen Mitternacht und 6 Uhr morgens. Die Meilen nach Sonnenuntergang waren eine willkommene Erfrischung für die Teilnehmer, da die Temperaturen im Juli tagsüber meist über 30° Celsius kletterten.
Surasa Paula Mairer hält zudem die Ultralauf-Weltrekorde für 1000 km, 700 Meilen und 1300 Meilen und legte letztes Jahr bei ihrem 3100-Meilen-Lauf-Debut 2700 Meilen zurück. Sie ist auch die erste Frau, die einen Marathon rückwärts lief. Vor ihr gelang es nur einer Frau, der heute 55-jährigen Suprabha Beckjord aus Washington, den 3100-Meilen Lauf zu bewältigen. Der Amerikanerin gelang dies zwölf Mal in Folge und ihre Bestzeit liegt bei 49 Tagen 14 Stunden 30 Minuten und 54 Sekunden.
Der Ukrainer Sarvagata Ukrainskyi aus Berdansk lief die gesamten 3100 Meilen in 44 Tagen, 13 Stunden, 38 Minuten und 52 Sekunden, und gewann damit 2011 das wohl härteste Ultrarennen der Welt. Der 37-Jährige lief das Rennen zum ersten Mal und beendete es in Rekordzeit für jemanden, der erstmals an diesem Ultralauf teilnahm. Sein ebenso alter Landsmann Igor Mudryck aus Vinnitsa landete auf Platz 2 mit 45 Tagen, 2 Stunden, 30 Minuten und 37 Sekunden.
Der 3100-Meilen-Lauf ist der längste zertifizierte Lauf der Welt auf einem Rundkurs und wurde 1997 von dem Friedensvisionär, Philosophen und Sportler Sri Chinmoy ins Leben gerufen.