• Morgendlicher Start des 3100-Meilen-Laufs

    Morgendlicher Start des 3100-Meilen-Laufs

  • Andrea Marcato im Regen

    Andrea Marcato im Regen

  • Andrea Marcato bei der Siegerehrung

    Andrea Marcato bei der Siegerehrung

  • Siegerkuchen für Andrea

    Siegerkuchen für Andrea

  • Morgenstimmung vor der Salzburger Festung

    Morgenstimmung vor der Salzburger Festung

  • Zieleinlauf von Ushika Muckenhumer

    Zieleinlauf von Ushika Muckenhumer

  • Nirbhasa und sein Bruder Sadanand

    Nirbhasa und sein Bruder Sadanand

  • Milan Javornicky

    Milan Javornicky

  • Ananda Lahiri lächelt immer

    Ananda Lahiri lächelt immer

  • Läufer passieren eine Musikgruppe

    Läufer passieren eine Musikgruppe

  • Die Zählercrew

    Die Zählercrew

  • Interesse der lokalen Bevoelkerung

    Interesse der lokalen Bevoelkerung

  • Helfer stärken sich in der Pause

    Helfer stärken sich in der Pause

  • Regenbogen über der Laufstrecke

    Regenbogen über der Laufstrecke

Die 2020er-Ausgabe des Sri Chinmoy Self-Transcendence Race fand in Salzburg, Österreich statt. Fünf Läufer versuchten die 3.100 Meilen (fast 5.000 km) zu bewältigen. Normalerweise findet das Rennen in New York, USA, statt, konnte aber aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr dort nicht stattfinden. Unerschrocken von den Herausforderungen, die die kurzfristige Organisation dieses epischen Rennens mit sich bringt, organisierte ein Team von Freiwilligen ein exzellentes Rennen auf einer malerischen 1km-Runde in Salzburg. Obwohl die Teilnehmerzahl auf fünf Läufer begrenzt war, benötigte die Veranstaltung die engagierte Unterstützung von Helfern, Köchen, Zählern und Streckenposten, um einen sicheren Ablauf zu gewährleisten. Veranstalter Priyavadin Reisecker, der in Salzburg das Cafe "The Heart of Joy" betreibt, sorgte dafür, dass der Lauf in der neuen Location diese einzigartige Veranstaltung anbieten konnte. Die Organisatoren und Läufer hatten auch mit einem der nassesten Herbstmonate seit Beginn der Aufzeichnungen und häufigem Regen zu kämpfen, was das Rennen während der 16 Stunden noch anspruchsvoller machte.

Das Herausragende an dem Wettlauf war die bemerkenswerte Leistung des Renndebütanten Andrea Marcato (38) aus Italien. Mit seiner Zeit von 43 Tagen, 12 Stunden und 7 Minuten ist er Teilnehmer, der je zum ersten Mal am 3100-Meilen-Lauf teilnahm. Zudem legte er die Strecke in der fünftschnellstes Zeit aller Zeiten zurück. Außerdem stellte er während seines Laufs mehrere italienische Distanzrekorde auf und liegt nun auf Platz fünf der Weltrangliste. Nach dem Zieleinlauf sagte er:

"Ich bin wirklich glücklich, dass ich im Grunde alle Distanzen zurückgelegt habe, die es auf der Welt gibt. Deshalb bin ich jetzt wirklich glücklich und zufrieden. Das Gefühl der tiefen Zufriedenheit, des inneren Friedens und der Freude, das ich einen ganzen Monat lang nach dem Beenden von 10-Tage-Läufen verspürte, motivierte mich, den längsten zertifizierten Straßenlauf der Welt zu laufen. Ein Gefühl, das ich nach 24-Stunden-Rennen nicht hatte."

Einige von Marcatos Statistiken können Sie in dieser Zusammenfassung hier sehen.

Zweiter wurde der Österreicher Ushika Muckenhumer (52), der zufälligerweise in der Nähe der Strecke wohnt. Er finishte mit einer persönlichen Bestzeit von 49 Tagen, 14 Stunden und 13 Minuten und wurde von seiner Familie und Freunden kräftig angefeuert. Besondere Unterstützung erhielt er während des Rennens auch vom österreichischen Bundespräsidenten, der den Läufern eine Botschaft mit guten Wünschen für ihre Selbstüberwindung schickte.

zaehler-am-tag-39.jpg
Der 3100-Meilen-Lauf

"Ich kann mir das gar nicht vorstellen, wie das ist, 52 Tage durchzulaufen. Ja, ich gehe gerne ein paar Stunden wandern. Aber 52 Tage zu laufen, 118 Marathons - unglaublich! Was für eine atemberaubende Ausdauerleistung! Mein Respekt ist Ihnen sicher. Ich wünsche allen teilnehmenden Athleten, besonders dem Salzburger Lokalmatador Hubert Muckenhumer, alles Gute, viel Erfolg und entsprechende Ausdauer für sicher extrem herausfordernden weiteren Lauftage."

Das 3100-Meilen-Rennen

Auf dem dritten Platz lag Nirbhasa Magee aus Irland. Es war Magees vierte Platzierung von vier Teilnahmen am Rennen - eine großartige Bilanz, die umso bemerkenswerter ist, da er während des Rennens krank war, was ihm ein verständliches Gefühl der Erschöpfung bescherte. Er kämpfte sich jedoch durch die Müdigkeit, ging mehrere Tage lang und war in der Lage am letzten Tag das Ziel zu erreichen, nachdem er im früheren Teil des Rennens einen Puffer angesammelt hatte.

Ananda-Lahari Zuscin (45) aus der Slowakei konnte das Rennen nicht in der vorgegebenen Zeit beenden, lief aber fröhlich 51 Tage lang und sammelte 2799,6 Meilen. Zuscin hat das Rennen bereits sechs Mal beendet und ist einer der häufigsten Teilnehmer. Er beeindruckt die Zuschauer mit seiner Fröhlichkeit und Entschlossenheit, egal wie schnell er laufen kann.

Milan Javornicky (46) aus der Tschechischen Republik war ein weiterer Teilnehmer, der den Lauf zum ersten Mal bewältigen wollte. Er vollbrachte seinen eigenen Kraftakt der Selbstüberwindung, indem er eine schmerzhafte Schienbeinentzündung überwand und 2.713,9 Meilen zurücklegte. Trotz seines offensichtlichen Unwohlseins während eines Großteils des Rennens war er entschlossen, weiterzumachen und so gut es ging zu laufen.

Alle fünf Läufer wurden auf ihre eigene Art und Weise dem Ideal der Selbsttranszendenz gerecht, das Sri Chinmoy zum Herzstück des Rennens gemacht hat.

sri-chinmoy-beim-ersten-3100-meilen-lauf.jpg
Sri Chinmoy beim ersten 3100-Meilen-Lauf

"Ich habe kein festes Ziel; mein Ziel ist die Selbsttranszendenz. Ich versuche immer, über mich selbst hinauszuwachsen. Ich wetteifere nicht mit dem Rest der Welt. Ich wetteifere nur mit mir selbst, und ich versuche, ein besserer Mensch zu werden. Das ist mein höchstes Ziel."

- Sri Chinmoy

Sri Chinmoy, ein spiritueller Lehrer, war selbst ein bemerkenswerter Athlet, der mehrere Marathons und Ultramarathons lief. Er gründete 1996 das 3100-Meilen-Rennen als ultimativen Test für Läufer, um ihre eigenen physischen, mentalen und spirituellen Grenzen herauszufordern. In seiner Rede bei der ersten Preisverleihung am 2. August 1997 hatte Sri Chinmoy vor allem die weiterreichende Wirkung dieses besonderen Rennens zur Verbreitung von gutem Willen und friedlicher Energie im Sinn.

Sri Chinmoy beim 3100-Meilen-Rennen in NY

"Diese 3100 Meilen sind eine noch nie dagewesene Reise in unserem Weltfriedens-Manifestations-Traum. Weltfrieden kann nur entstehen, wenn wir mit Geduld und Ausdauer überflutet sind. Unendliche Geduld brauchen wir in unserem inneren Leben und Beharrlichkeit brauchen wir in unserem äußeren Leben.

Diese 3.100 Meilen erinnern uns an eine göttliche und höchste Realität: Wir können und müssen alles tun, was in unserer Macht steht, um die Welt der Lethargie und des Unwillens, dynamisch zu sein, zu verändern. Den Unwillen lassen wir nicht hinter uns. Deshalb bleibt das Glücklichsein immer in weiter Ferne. Die Bereitschaft zu geben, die Bereitschaft etwas zu leisten, die Bereitschaft zu wachsen und zu leuchten, sollte die Botschaft unserer Seelen sein. Mit dem Segen unserer Seelen können und werden wir unser irdisches Leben erfüllen." - Sri Chinmoy

Lokale Unterstützung

Der Lauf zog auch viele Einheimische in ihren Bann, die sich daran gewöhnten, die Läufer und Helfer auf der Strecke zu sehen. Viele bemerkten, wie sie von den Läufern inspiriert wurden und wie der Lauf die Atmosphäre im Park spürbar beeinflusste.

'Seit Tagen fällt mir das Zelt auf, aber ich dachte, das halt eine der vielen Benefiz-Aktionen. Nun weiß ich die Daten, Fakten und Hintergründe. Man braucht seine Zeit, um das wirklich zu begreifen. Diese fünf Männer machen das Unmögliche möglich. Wir kommen jetzt jeden Tag her.'." (Berichterstattung Lokalpresse)

Die örtliche Kindergärtnerin Präauer wurde in der Lokalpresse mit den Worten zitiert:

"Seit Beginn des Rennes gibt es in unserem Viertel eine feine und noch viel deutlichere Veränderung des Lebensraumes. Das friedliche Miteinander wird täglich sichtbar. Wildfremde Menschen sprechen miteinander, schauen sich an, interessieren sich. Es ertönt (nie vorrangig oder störend) Musik auf echten Instrumenten, man sieht lächelnde Passanten, die Läufer, die über sich selbst hinauswachsen.

Es gibt hier eine neue Offenheit vieler, die diesen Park betreten und benutzen: Spaziergänger, Läufer, Radfahrer, Kinder und wieder Kinder, Hunde, Menschen vieler Nationalitäten und dazwischen die Athleten, die ihre Lebensausrichtung meditativ und aktiv dem Frieden widmen. Ich freue mich mit allen, die das erleben. Und ich freue mich für die vielen Kinder, die begeistert zuschauen und neue Vorbilder bekommen." (Artikel über den Lauf)

Über das Ereignis wurde in mehreren Zeitungen, Radio- und Fernsehstationen in ganz Europa berichtet, darunter:

Weitere Lektüre