Erstaunt waren einige Spaziergänger, als sie am Samstag, den 15. September 2012, im Paul-Diehl-Park im Münchner Stadtteil Pasing wahrnahmen, dass eine Menge Menschen mit Startnummern im Lauftempo ihre Runden auf ihren Spazierwegen drehten und das, wie sie erfuhren, sechs Stunden lang. Die Spaziergänger stießen unerwartet auf den ersten Self-Transcendence 6-Stunden-Lauf in München, der vom Sri Chinmoy Marathon Team auf einer 944 m langen Runde - vermessen nach DLV-Standards - organisiert wurde. Ein 6-Stunden-Lauf ist der ideale Einstieg für Marathonläufer in die Welt der Ultramarathondistanzen, ein Schnupperlauf so zu sagen.
"Die Veranstaltung war super", bemerkte Herbert Fröhler aus München, mit 73 Jahren der älteste Teilnehmer. Herbert Fröhler nahm als Gewinner bei den Senioren über 70 mit 41 km einen Pokal mit nach Hause. Er nehme seit 25 Jahren an Läufen teil, aber "so ein Buffet für Läufer habe er vorher noch nie gesehen." Fast bei jeder Runde sei er gestoppt und habe etwas gegessen. Fröhler wollte weg von dem Konkurrenzdenken bei Laufwettkämpfen und hatte schon öfters von Sri Chinmoy gehört. Bei den Sportveranstaltungen des nach dem in Indien geborenen Friedensvisionär und begeisterten Sportler Sri Chinmoy (1931 - 2007) benannten Marathon Teams steht der Aspekt der Freude am Hinauswachsen über die eigne Leistung - Selbsttranszendenz - im Vordergrund. Sri Chinmoy hat die Erkenntnis formuliert, dass ein Sportler in einem Wettkampf nur dann tiefe Erfüllung erfährt, wenn das Ziel nicht ist, andere zu besiegen, sondern sich gegenseitig zu inspirieren, "sein höchstes Potenzial hervorzubringen".
Günter Marhold - Gesamtsieger
Sieben der 47 Teilnehmer stellten bei optimalen Wetterbedingungen für Läufer - bewölkt, meist trocken und 12 bis 19 Grad Celsius – familiärer Atmosphäre und bei jeder Runde von den Rundenzählern angefeuert persönliche Bestleistungen auf. Darunter Bianca Kaczor (35) aus München mit 44,333 km und Markus Müller aus Schwindegg (48) mit 64,536 km. Gewinner in der Herren-Hauptklasse war Günter Marhold (43) aus Wolfratshausen mit 77,36 km gefolgt von Patrick Kaczynski aus Haar mit 75,545 km, der seinen ersten Ultramarathon lief und mit 21 Jahren der jüngste Laufteilnehmer war. Auf Platz drei landete Stefan Daum (38) aus Raunheim mit 74,624 km. Ihre Siegerpokale überreicht bekamen die freudig strahlenden Bestplatzierten von der Österreicherin Surasa Mairer (57), der zweiten Frau in der Welt, die den längsten zertifizierten Lauf der Welt mit 3100 Meilen - 4989 km - bewältigt hat und Pushkar Müllauer (40), der den Schweizer Rekord im 3100-Meilen-Lauf hält. Beide hatten selbst am 6-Stunden-Lauf teilgenommen und über 50 km erzielt. In der Damen-Hauptklasse belegt die in München lebende Tschechin Ilvaka Nemcova (31) mit 63,266 km Platz eins. Auf Platz 2 landete Vismaya Fischer (42) aus Wien mit 55,768 km und Platz 3 errang Bärbel Hasenjaeger (49) aus Fürstenfeldbruck mit 55,479 km.
Die drei besten Damen beim Hero Cup
Preise gingen auch an die Sieger des Hero Cup. Der Hero Cup 2012 bestand aus insgesamt sieben 6-Stunden-Läufen in Europa, die vom Sri Chinmoy Marathon Team organisiert werden. Jeder Läufer, der an drei der sieben 6-Stunden-Läufe teilnahm, wurde automatisch in die Gesamtwertung aufgenommen. Der letzte Lauf der Hero-Cup-Serie fand in München statt. Gesamtsieger war Oskar Ganz aus Zürich, der bei allen sieben Läufen gute Ergebnisse erzielte. Oskar und 9 weitere LäuferInnen aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz erhielten als Preis jeweils eine Spezialität aus den 7 Ländern, in denen die Hero-Cup-Läufe stattfabnden - eine Riesenbrezel aus München, Schoko-Oblaten aus der Tschechei, ... .
Der Start
Italienische Gäste
Gute Stimmung
Die persönlichen Rundenzähler feueren die Läufer bei jeder Runde an
Das Buffet
Schön gelegene Strecke
Die Rundenzähler
Die abgeworfene Fahne markiert den Endstand bei 6 Stunden
Die Pokale für die Bestplatzierten
Glückliche Sieger